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BE NICE. GET RECOVERED. Ein ganzheitlicher Ansatz für eine schnelle Genesung.


Personal Training nach Verletzungen mit Nina Prenner

Wundheilung ist ein faszinierender Prozess, den unser Körper durchläuft, um sich nach Verletzungen zu regenerieren und wieder vollständig zu genesen. Egal ob es sich um einen Bänderriss, eine Operation oder eine andere Art von Gewebeschädigung handelt, die Phasen der Wundheilung sind entscheidend für eine erfolgreiche Heilung.


Von der Ernährung über den Trainingszustand bis hin zu physiologischen Belastungsreizen spielen viele Aspekte eine wesentliche Rolle für eine schnelle Genesung. Um eine optimale Regeneration des Gewebes zu gewährleisten, sollte auf einen ganzheitlichen Ansatz zur Förderung der Wundheilung geachtet werden.



BE INFORMED. Die Phasen der Wundheilung.

Die Wundheilung lässt sich grob in drei Phasen unterteilen:

  • die Entzündungsphase,

  • die Proliferationsphase und

  • die Remodulierungsphase.


In der Entzündungsphase bis zum fünften Tag nach der Verletzung reagiert der Körper mit Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, Schmerz und eingeschränkter Bewegungsfunktion. Zellen wie Makrophagen spielen eine entscheidende Rolle beim Abbau von zerstörtem Gewebe und der Vorbereitung für die Reparatur.


In der Proliferationsphase, vom fünften bis zum 21. (in abgeschwächter Form bis 6 Wochen) nach der Verletzung, beginnt der Aufbau neuer Gewebestrukturen. Sogenannte Fibroblasten, spezifische Zellen des Bindegewebes, wachsen in das verletzte Gewebe ein und bilden eine Grundsubstanz, die sogenannte Matrix, aus der die entsprechenden Kollagenfasern von Sehnen, Kapseln oder Bändern neu gebildet werden. Gleichzeitig erfolgt die Bildung neuer Blutgefäße, die für die Sauerstoffversorgung des Gewebes wichtig sind. In dieser Zeit der Wiederherstellung der zerstörten Gewebestruktur ist das Gewebe nur wenig belastbar. 


In der letzten Phase, der sogenannten Remodulierungsphase, reift das neu gebildete Gewebe und wird gestärkt. Aus einem minderwertigen Kollagengewebe entsteht hochwertiges, das zunehmend belastbarer wird. Diese Phase kann je nach Gewebeart bis zu einem Jahr oder sogar länger dauern.


Zwischen den einzelnen Phasen gibt es keine eindeutige zeitliche Trennung, sondern einen fließenden Übergang. Doch für die Auswahl der Trainingsmaßnahmen ist die Kenntnis über die jeweilige Wundheilungsphase entscheidend. Falsch ausgewählte Übungen oder eine zu frühe beziehungsweise falsche Belastung können zu einer erneuten Traumatisierung und zu langfristigen Schäden führen.



BE CAREFUL. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Förderung der Wundheilung.

Um die Wundheilung optimal zu unterstützen, ist es wichtig, verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, die sowohl einen negativen als auch einen positiven Einfluss auf den Heilungsprozess haben können.

Von der Ernährung über den Trainingszustand bis hin zu physiologischen Belastungsreizen spielen viele Aspekte eine wesentliche Rolle für eine schnelle Heilung.

Negative Einflüsse auf die Wundheilung.

  • Biologisches Alter: Mit zunehmendem Alter dauert die Erholung nach Verletzungen länger, weshalb eine angepasste Trainings- und Erholungsplanung besonders wichtig ist.

  • Dauer der Immobilisation: Langes Ruhigstellen der verletzten Stellen kann zu Funktionseinbußen führen und die Heilungsphase verlängern. Die Steigerung der Belastung sollte entsprechend langsam erfolgen.

  • Entzündungshemmende Medikamente: Obwohl sie Schmerzen lindern, können entzündungshemmende Medikamente den natürlichen Heilungsprozess beeinträchtigen. Zusätzlich kann die Schmerzhemmung dazu führen, dass der körpereigene Schutzmechanismus, der vor einer erneuten Schädigung schützt, ausbleibt.

  • Überbelastung und Stress: Zu starke Belastung und Stress können zu erneuten Verletzungen führen und den Heilungsprozess verzögern. Neben Adrenalin und Noradrenalin wird auch Cortisol freigesetzt. Und das wirkt sich hemmend auf die Kollagensynthese aus. Deshalb sollte rehabilitatives Training immer auch ein Entspannungseinheiten beinhalten.

  • Mangelernährung und Genussgifte: Eine unausgewogene Ernährung sowie der Konsum von Alkohol oder Nikotin können die Wundheilung negativ beeinflussen. Alkohol und Nikotin sind gewebetoxisch. Ein regelmäßiger Konsum verzögert also die Wundheilung. Auch wiederkehrende Entzündungen können eine mögliche Folge sein.


Positive Einflüsse auf die Wundheilung.

  • Trainingszustand: Ein guter Trainingszustand kann die Rehabilitationsphase verkürzen und die Belastbarkeit des Gewebes erhöhen. Das Niveau des Trainingszustandes muss daher bei der Trainingsplanung unbedingt berücksichtigt werden. Eine angemessene Trainingsintensität und -frequenz kann dazu beitragen, die Regeneration des verletzten Gewebes zu beschleunigen und die funktionelle Leistungsfähigkeit schneller wiederherzustellen.

  • Physiologische Belastungsreize: Angepasste Belastungsreize fördern die Regeneration verletzter Gewebestrukturen und fördern die Steigerung der Belastbarkeit. Durch gezielte mechanische Reize wird das geschädigte Gewebe stimuliert und der Heilungsprozess unterstützt. Dabei werden verschiedene Arten von Belastungen angewendet, die jeweils auf die spezifischen Bedürfnisse des Gewebes abgestimmt sind. Zum Beispiel sind Wechseldruckbelastungen wie Kompression besonders förderlich für das Knorpelgewebe, während Zugbelastungen für Sehnen- und Bandgewebe sowie Druck-, Scher- und Biegebelastungen für den Knochen unerlässlich sind. Eine dauerhafte Entlastung oder Schonung kann sich hingegen negativ auf das Bindegewebe auswirken und zu Degeneration führen, genauso wie eine chronische Überlastung.

  • Ausgewogene Ernährung: Der Einfluss einer ausgewogenen Ernährung zur Förderung des Genesungsprozesses wird oft unterschätzt. Eine hochwertige Ernährung mit ausreichend Protein, Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig für einen erfolgreichen Heilungsprozess.


BE FIT und arbeite mit mir an deiner körperlichen Gesundheit.

Die Wundheilung ist ein komplexer Prozess, der viel Aufmerksamkeit und Zeit erfordert. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl den körperlichen als auch den psychischen Zustand berücksichtigt, kann dazu beitragen, die Genesung zu beschleunigen und die Belastbarkeit langfristig zu verbessern. Durch die Berücksichtigung der verschiedenen Einflussfaktoren und die gezielte Förderung des Heilungsprozesses können wir unseren Körper dabei unterstützen, sich bestmöglich zu regenerieren und wieder fit zu werden. Ich stehe dir gerne zur Seite, um dich bei deiner individuellen Rehabilitation nach einer abgeschlossenen medizinischen Behandlung zu unterstützen.


Leseempfehlung:

Froböse, Wilke (2015): Training in der Therapie. Urban & Fischer.

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